Salzburger Perikopenbuch

Buchtitel
Salzburger Perikopenbuch
1
veröffentlicht: 2023
Bibliotheks-ID:
Zustand:
1000867678931262
Sehr gut
Genre
Liturgische Handschriften Bibeln / Evangeliare
Stil
Ottonisch
Typ
Faksimile
Autoren
Hartwig von Ortenburg (gestorben 1023), Erzbischof von Salzburg
Jahrhundert
Unbekannt
Land
Östereich
Anzahl
140 Seiten / 37,2 × 29,0 cm
Jahr
1020
Beschreibung
Salzburger Perikopenbuch
Das Salzburger Perikopenbuch zählt zu den eindrucksvollsten Beispielen ottonischer Buchkunst. Zur Zeit Kaiser Heinrichs II. im bedeutenden Salzburger Skriptorium des Petersklosters entstanden, begeistert es noch heute mit seiner üppig mit Gold gestalteten künstlerischen Ausstattung. In den meisterlichen Miniaturen von verschiedenen Händen kommt eine Vielzahl an verschiedenen stilistischen Einflüssen – byzantinisch, lombardisch und besonders die damals in ihrer Blüte stehende Regensburger Buchmalerei - zum Ausdruck.
Salzburger Perikpopenbuch
Das Salzburger Perikopenbuch steht in der Tradition der prachtvollen ottonischen Buchkunst in einer Reihe mit den bedeutendsten Handschriften europäischer Buchmalerei. Zur Zeit Kaiser Heinrichs II. im bedeutenden Salzburger Skriptorium des Petersklosters entstanden, begeistert es noch heute mit seiner üppig mit Gold gestalteten künstlerischen Ausstattung. In den meisterlichen Miniaturen kommt eine Vielzahl an verschiedenen stilistischen Einflüssen zum Ausdruck.
Ein prunkvoller geistlicher Auftrag
Anders als die vielen Prachthandschriften, die als herrscherliche Auftragsarbeiten entstanden, ist das Salzburger Perikopenbuch wohl ein Auftrag aus den Reihen der Geistlichkeit selbst: für den Salzburger Erzbischof Hartwig von Ortenburg. Das Perikopenbuch, mit Lesungen aus den Evangelien zu den Kirchenfesten, diente zur Verwendung in der feierlichen Messe an hohen Feiertagen im Dom. In Pracht und Ausstattung steht es den anderen ottonischen Handschriften in nichts nach.
Das Perikopenbuch gelangte im 19. Jahrhundert als Kriegsbeute nach Paris, kehrte jedoch nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft zurück und wurde so zu einem Höhepunkt der Handschriftensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek in München, wo es heute aufbewahrt wird.
Eindrucksvolles Beispiel der Salzburger Buchmalerei
Das Skriptorium des Salzburger Petersklosters, dem ältesten Kloster im deutschen Sprachraum, bot bei der Gestaltung des Perikopenbuches für den Erzbischof alles auf, was es an künstlerischem Gewicht zu bieten hatte. In Salzburg trafen viele verschiedene künstlerische Strömungen aufeinander, die sich in der Arbeit am Perikopenbuch zum Besten vereinten. Mehrere verschiedene Hände, die an den Miniaturen und Prunkinitialen unterschieden werden können, lassen Einflüsse aus der byzantinischen und der lombardischen als auch der westeuropäischen Buchmalerei erkennen. Besonders auffällig ist die stilistische Verwandtschaft zur hochgeschätzten Regensburger Buchkunst mit ihrer hellen Farbpalette und den charakteristischen Kopftypen.
Die 19 teils ganzseitige Miniaturen, sowohl Zierseiten und Evangelistenbilder als auch ein Zyklus neutestamentlicher Szenen, beeindrucken durch ihre Strenge und exakte Komposition. Komplizierte architektonische Rahmungen umgeben wohldurchdacht komponierte Szenen, die sich auf das Wesentliche konzentrieren, dabei jedoch an schmückenden Elementen nicht sparen. Die Gestaltung der Bildhintergründe mit großen Goldflächen ist ein weiteres auffälliges Merkmal. Die verschiedenen Künstler der Miniaturen - allesamt Meister ihres Faches - ließen ihre eigenen Bilderfindungen in die Gestaltung mit einfließen. So wird in der bekannten Darstellung des Sturmes auf dem Meer eine völlig neue Komposition versucht, die den Sturm und die Ruhe danach simultan zeigt und in ihrer durchdachten Einfachheit begeistert.
Prachtvoller Gesamteindruck
Nicht nur die Miniaturen, auch die zahlreichen kleineren und großen Initialen tragen zum wertvollen künstlerischen Schmuck des Salzburger Perikopenbuches bei. Besonders die ca. 70 Prunkinitialen, teilweise mit Gold geschmückt, stehen den anderen Buchmalereien in nichts nach.
Der kostbare Gesamteindruck der Handschrift wird vervollständigt durch den Einband aus rotem Ziegenleder, den auf dem Vorderdeckel 12 Elfenbeintäfelchen zieren. Bei diesen kleinen Kunstwerken handelt es sich um südfranzösische oder nordspanische Arbeiten aus dem 11. Jahrhundert, die also auch zeitlich zum Perikopenbuch passen.
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