← zur Auflage

Das Große Buch der Liebe

Buchtitel

Das Große Buch der Liebe
1
veröffentlicht: 2023

Bibliotheks-ID:

Zustand:

1000132278936145
Sehr Gut

Genre

Literatur / Dichtung / Sonstige religiöse Werke

Stil

Gotisch

Typ

Autoren

Jahrhundert

XIII

Land

Spanien

Anzahl

29 ganzseitige und 192 kleinere Miniaturen

Jahr

1320

Beschreibung

Das Große Buch der Liebe Matfre Ermengaud, über dessen Leben Historiker bis heute kaum Informationen besitzen, lebte im 13. Jahrhundert als Mönch des Franziskanerordens. Der außergewöhnlich begabte und gebildete Mönch verfasste wahrscheinlich im Zeitraum von 1288 bis 1320 ein einzigartiges Manuskript, das christliche Theologie und historische Rechtslehre mit der Poesie mittelalterlicher Troubadourlyrik vereint. Das unvergleichliche Meisterwerk des Gelehrten trägt den Titel „Breviari d´Amour“ und gilt heute als ein absoluter Höhepunkt der okzitanischen Literatur des 12. und 13. Jahrhunderts. Breviari d´Amour – Matfre Ermengaud Als Troubadouren bezeichnet man Dichter, Komponisten und Sänger der höfischen mittelalterlichen Poesie und des Gesanges. Die Troubadourdichtung erfreute sich im 12. und 13. Jahrhundert besonders im südlichen Frankreich großer Beliebtheit. Ein außergewöhnlich begabter Vertreter dieser Kunstform war der Franziskanermönch Matfre Ermengaud. Er verfasste ungefähr im Zeitraum von 1288 bis 1320 eine einflussreiche Schrift, die die Literaturgattung der Troubadourlyrik auf unvergleichliche Weise zitierte und neu interpretierte. Sein sogenanntes „Breviari d´Amour“, was man übersetzt als „Stundenbuch der Liebe“ bezeichnen kann, gilt heute als eines der wichtigsten Werke der okzitanischen Dichtkunst. Es ist bezaubernd illustriert mit 29 ganzseitigen und 192 kleinformatigen Miniaturen. Der Gelehrte Matfre Ermengaud Über das Leben des Matfre Ermengaud konnten Forscher bis heute nur sehr wenige Informationen sichern. Er kam etwa in der Mitte des 13. Jahrhunderts im südfranzösischen Ort Béziers zur Welt. Sein Leben widmete er der Rechtslehre und der Dichtkunst. Er legte besonders hohen Wert auf eine umfassende Bildung und war ein wahrer Rechtsexperte des Mittelalters. Er erwarb sogar einen Abschluss in den Rechtswissenschaften, welcher heute in etwa mit einem Masterabschluss im Fach Jura gleichzusetzen ist. Wann genau er in den Orden der Franziskanermönche eintrat, ist nicht bekannt. Möglicherweise begann er bereits mit der Arbeit an seinem „Breviari d´Amour“, bevor er sich zu einem Leben als Mönch entschied. Was dem Manuskript Ermengauds einen einzigartigen Status in der Geschichte der Literatur verleiht, ist die Tatsache, dass sein Text theologische Tradition mit der Lehre des Rechts verbindet. Es gibt keine weitere mittelalterliche Handschrift, die mit dem Werk des Matfre Ermengaud vergleichbar ist. Literarisches Kulturgut Das „Breviari d´Amour“ enthält in etwa 34.500 Verse und ist in achtsilbigen Reimpaaren verfasst. Es ist ein umfangreicher, vielseitiger und didaktischer Text, der mit einer Enzyklopädie gleichzusetzen ist. Die christliche Liebe zu Gott wurde hier in der Art und Weise der Liebesdichtung formuliert, wie sie von den Troubadourlyrikern vorgetragen wurde. Dabei zitierte Ermengaud literarische Vorbilder verschiedenster geschichtlicher Epochen. Zitate klassischer Troubadoure wie Aimeric de Peguilhan, Bernart de Ventadorn und Peire Vidal finden sich in seinem Manuskript besonders häufig. Ebenso vertreten sind Zitate aus einigen von Ermengauds früheren Schriften und auch aus Texten seines Bruders Piere. Daran wird deutlich, wie außergewöhnlich belesen und gebildet der Franziskanermönch war. Ein einmaliges Buchkunstwerk Das Werk wurde in mehrere Teile strukturiert. Es beginnt mit einem theologischen Abschnitt, der übersetzt den Titel „Studien zu Gott und der Erschaffung der Welt“ trägt. Dieser Abschnitt behandelt die göttliche Dreieinigkeit, Engel, Dämonen, die Zeichen des Tierkreises und die zu jener Zeit bekannten Sterne und Planeten. Darauf folgt ein Abschnitt mit dem Titel „Studien zur Natur und dem Naturgesetz“, in welchem die richtigen Modi der Gottesverehrung diskutiert werden, die Versuchungen der Welt besprochen werden und die Süden genannt werden, die gute Christen um jeden Preis vermeiden sollten. Im letzten Abschnitt, „Die Liebe zu Gott“, wird das Glaubensbekenntnis zusammengefasst und einige Heiligenlegenden werden geschildert. Sagenhafte Miniaturen in verschiedenen Größen, in bunten Farben und vor schimmernden Goldgründen illustrieren das umfassende Werk und verdeutlichen die Schilderungen Ermengauds. Zusätzlich ist der Text mit wunderschönem und einfallsreichem Bordürenschmuck aus Blumen- und Pflanzenranken versehen.
No data was found