Gladiatoria – Fechtbuch

Buchtitel
Gladiatoria - Fechtbuch
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veröffentlicht: 2023
Bibliotheks-ID:
Zustand:
1000189078939321
Sehr Gut
Genre
Abhandlungen / Weltliche Werke
Stil
Gotisch
Typ
Faksimile
Autoren
Johannes Liechtenauers Fechtschule
Jahrhundert
XV
Land
Deutschland
Anzahl
118 Seiten / 20,8 × 19,8 cm
Jahr
1430
Beschreibung
Fechtbuch
Die gesellschaftlich hoch angesehene Sportart des Fechtens existiert etwa seit dem 13. Jahrhundert und verbreitete sich bis ins 16. Jahrhundert in ganz Europa. Organisierte Fechtschulen, Fechtgesellschaften und Fechtmeister gewannen ab dem späten 13. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung und lehrten und praktizierten im ganzen Gebiet des Heiligen Römischen Reiches ihre Kampftechniken. Die deutsche Fechtkunst wurde von Johannes Liechtenauer begründet. Anhand seiner Lehren wurden die „Gladiatoria“ verfasst, eine Schriftenreihe, die sich eingehend mit den Fechttechniken Liechtensteiners beschäftigt, diese in reizvollen Bildszenen abbildet und prägnant erklärt. Die Gladiatoria gelten als wichtigste Quelle über den Fechtsport des Mittelalters.
Fechtbuch – Gladiatoria
Das Mittelalter gilt heute als eine düstere Epoche der Geschichte. Die Pest, Hexenverbrennungen, brutale religiöse Kriege, all diese Ereignisse zeichnen für viele Menschen die Epoche des Mittelalters aus. Oft wird vergessen, dass auch viele noch heute hoch angesehene Tätigkeiten ihren Ursprung im Mittelalter haben. Der Fechtsport wird beispielsweise nicht unmittelbar mit diesem Abschnitt der Weltgeschichte verbunden. Die historische Kampfkunst mit Schwertern, die sich seit dem 13. Jahrhundert europaweit verbreitete, ist heute eine angesehene Sportart. Die Regeln des Sports gehen zurück auf Fechtbücher, die die Kampfsportart mithilfe von kunstvollen Darstellungen erklären. Die „Gladiatoria“ sind eine Reihe von Fechtbüchern, die aus dem frühen 15. Jahrhundert stammen und außerordentlich schön illustriert sind. Sie gelten als wichtigste historische Quelle über die hohe Disziplin des Fechtens.
Fechtkunst aus Deutschland
Die Schriftenreihe Gladiatoria umfasst sechs Ausgaben und wurde etwa im Jahre 1430 in früher, hochdeutscher Sprache verfasst. Wer genau für die Herstellung des Werkes verantwortlich ist, konnte bis heute nicht nachgewiesen werden. Die wohl schönste Ausgabe der Fechtmanuskripte befindet sich heute in der Bibliothek der Jagiellonen-Universität im polnischen Krakau, einer der ältesten Universitäten Europas. Die abgebildeten Darstellungen zeigen Fechttechniken, wie sie von Johannes Liechtenauer gelehrt wurden, einem deutschen Fechtmeister des 14. Jahrhunderts.
Die Schule des Johannes Liechtenauer
Johannes Liechtenauer ist eine der zentralen Figuren in der Geschichte des europäischen Schwertkampfes. Es existieren nur wenige Informationen über das Leben des Fechtmeisters. Der wahrscheinlich in Mittelfranken geborene Liechtenauer wird heute als der Gründervater der „Deutschen Fechtschule“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Sportdisziplin, die Kampftechniken mit unterschiedlichen Blankwaffen wie dem Dolch, dem Dussack und dem Langschwert beinhaltet und auf der Basis von waffenlosen Kampftechniken wie dem Ringen beruht. Die im vorliegenden Fechtbuch dargestellten Techniken sind deutlich von der Liechtenauer Schule beeinflusst, möglicherweise wurde die Schrift sogar von einem Schüler des Meisters persönlich angefertigt.
Reizvolle Illumination
Das Fechtbuch enthält, wie auch die anderen Ausgaben der Galdiatoria, Illustrationen auf jeder Seite. Die Darstellungen werden von kurzen Erklärungen der jeweils abgebildeten Techniken begleitet. Die handgemalten, farbigen Bilder zeigen Ritter in Rüstungen verschiedenster Ausführungen beim Kampf mit unterschiedlichen Waffen. Realistische Kampfszenen spielen sich hier in lebendigen Landschaften, auf blühenden Wiesen vor hellblauem Himmel ab. Der begabte Miniaturist, der die Bilder anfertigte, versah seine Szenen mit Details wie verschiedenfarbigen Bannern, aufwendigem Schmuck der Rüstungen sowie Schildern, auf denen Wappen prangen. Die spannenden, kunstvollen Bilder bieten somit einen besonderen Reiz auch für Leser, die nicht mit dem Fechtsport vertraut sind.
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