Wiener Moamin

Buchtitel
Wiener Moamin
1
veröffentlicht: 2022
Bibliotheks-ID:
Zustand:
1000253278936841
Sehr Gut
Genre
Unbekannt
Stil
Unbekannt
Typ
Faksimile
Autoren
Unbekannt
Jahrhundert
Unbekannt
Land
Unbekannt
Anzahl
Unbekannt
Jahr
1240
Beschreibung
Neben seinem eigenen berühmten Falkenbuch ist der sogenannte Wiener Moamin ein weiterer Beleg für die Faszination Kaiser Friedrichs II. für die Kunst der Falknerei. Der Kaiser ließ das arabische Traktat über die Jagd mit Falken und Hunden um 1240 ins Lateinische übersetzen und brachte dabei auch seine eigenen Vorstellungen ein. In Wien wird eine einmalige Prachtausgabe dieser Schrift aus der Zeit um 1275 aufbewahrt, die mit wunderbaren, themenbezogenen Illustrationen ausgestattet ist. Der praktischee Text ist in fünf Bücher gegliedert: Die ersten drei enthalten Grundwissen über Falken und Falknerei inklusive Informationen über übliche Krankheiten der Jagdvögel und deren Behandlung, während sich das vierte und fünfte Buch mit den Jagdhunden befassen. 101 historisierte Initialen begleiten den Text mit Bildern von Vögeln bei der Mauser oder der Jagd in Begleitung eines Falkners, von der Ausbildung und Pflege kranker Falken und von stattlichen Jagdhunden, die mit den Vögeln zusammenarbeiten.
Wiener Moamin – Liber Moamin falconarii de scientia venandi per aves et quadrupedes
Unter dem Begriff Moamin wurde ein arabischer Text zur Falkenjagd berühmt, der aus zwei Werken des 8. und 9. Jahrhunderts zusammengestellt worden war. Kaiser Friedrich II., der große Liebhaber der Falknerei nicht nur als Zeitvertreib, sondern auch und besonders als Wissenschaft, lies dieses Jagdtraktat ab 1240 von Theodor von Antiochia ins Lateinische übersetzen. Es diente ihm als Inspiration zu seinem berühmten Falkenbuch.
Die kaiserliche Leidenschaft für die Falkenjagd
Kaiser Friedrich II. (1194–1250) aus dem Geschlecht der Staufer war König von Sizilien und ab 1220 römisch-deutscher Kaiser. Als Förderer der Kunst und Kultur wurde er vor allem berühmt für sein von ihm verfasstes Falkenbuch. De arte venandi cum avibus wurde zum wichtigsten Lehrbuch über Falknerei und Vogelkunde des Mittelalters. In den 1240er Jahren entstanden, ist es stark beeinflusst von einem weiteren Falknereitraktat, das mit dem Namen Friedrichs II. unmittelbar verbunden ist: dem sogenannten Moamin.
Das Liber Moamin falconarii de scientia venandi per aves et quadrupedes
Das „Buch der Wissenschaft, mit Vögeln und Vierfüßern zu jagen“ war ein antikes arabisches Jagdtraktat. Textteile aus dem Falkenbuch des al-Gitrif und aus vier Büchern des Traktats für den Kalifen al-Mutawakkil wurden im 9. Jahrhundert für den abbasidischen Kalifen in Bagdad zusammengefasst. Autor dieser Handschrift, die heute nicht mehr vollständig erhalten ist, war Mohamed, Sohn Abdallah des Falkners. Theodor von Antiochia, gelehrter Arzt und Astrologe und bereits in Bagdad für den Sultan tätig, übersetzte das Traktat für Friedrich II. Der Kaiser hat diese Übersetzung laut einer Anekdote persönlich überwacht und korrigiert.
Eine einzigartige Prachthandschrift
Der sogenannte Moamin ist unterteilt in fünf Bücher: die drei ersten enthalten grundlegende Kenntnisse über Falken und die Falknerei, zu Krankheiten der Vögel und ihrer Heilung. Das 4. und 5. Buch schließlich beschäftigt sich mit Jagdhunden. Heute noch in 27 Exemplaren erhalten, sind nur zwei davon prächtig illustriert. Der sogenannte Wiener Moamin aus dem Kunsthistorischen Museum entstand um 1275 in Italien. Der Prachtcodex für einen wohlhabenden Auftraggeber ist ausgeschmückt mit 101 historisierten Initialen, jeweils in einem rechteckigen Rahmen und mit kostbarem Gold hinterlegt. Außerdem zieren ornamentale und phantastisch bunte Ranken die Seiten zusätzlich. Die qualitätvollen Illustrationen zeigen die Vögel bei der Mauser oder bei der Jagd und immer wieder im Zusammenspiel mit dem Mensch, die Abrichtung der Tiere und die Pflege kranker Falken. Im hinteren Teil der Handschrift – zu den Jagdhunden – wurden zu einem späteren Zeitpunkt wunderschöne Hunde-Darstellungen ergänzt. Als wunderbare Besonderheit enthält der Wiener Moamin auf zahlreichen Seiten Anweisungen in italienischer Sprache an den Miniaturisten, der den Text so herrlich illustrieren sollte. Ein intimer Einblick in die Entstehung der Handschrift!
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