Das Buch Der 1000 Bilder – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)

Buchtitel
Das Buch Der 1000 Bilder – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)
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veröffentlicht: 2024
Bibliotheks-ID:
Zustand:
1000144678937783
Sehr Gut
Genre
Unbekannt
Stil
Renaissance
Typ
Faksimile
Autoren
Unbekannt
Jahrhundert
Unbekannt
Land
Unbekannt
Anzahl
Unbekannt
Jahr
Beschreibung
Das Buch der 1000 Bilder ist ein herausragendes Meisterwerk in der Gattung der privaten Gebets- und Andachtsbücher. Der handgeschriebene, meisterhaft illuminierte Codex entstand zwischen 1450 und 1460 in Frankreich und wurde von einigen der talentiertesten Buchmaler dieser künstlerischen Epoche hergestellt. Mit seinem abwechslungsreichen Bildprogramm und seinen unterschiedlichsten darstellerischen Variationen ist das Werk eines der schönsten Bilderbücher, die der heutigen Welt aus der mittelalterlichen Literaturgeschichte bekannt sind.
Das Buch der 1000 Bilder
Beim sogenannten Buch der 1000 Bilder handelt es sich um ein großartig illuminiertes, handschriftlich verfasstes Gebetbuch zur privaten Andacht, welches mit insgesamt über 1000 Bildmotiven ausgestattet ist. Das Meisterwerk wurde von einer Gruppe der talentiertesten Buchkünstler im Frankreich des 15. Jahrhunderts angefertigt. Es existiert kein weiteres mittelalterliches Stundenbuch, das mit einer ähnlichen Fülle an bildhaften Darstellungen aufwarten kann. Das unfassbar vielfältige Bildprogramm des Werkes wurde in ganz verschiedenen Illustrationsformen wiedergegeben. Die Handschrift beinhaltet großformatige, ganze Seiten füllende Miniaturen, ebenso wie kleine Bilderfolgen und entzückenden, verspielten Bordürenschmuck an den Seitenrändern.
Ein Schmuckstück in einer atemberaubenden Buchsammlung
Calouste Sarkis Gulbenkian, der von 1869 bis 1955 lebte, war ein vermögender britischer Ingenieur, Ölforscher, Geschäftsmann, Finanzexperte und Kunstsammler armenischer Herkunft. Er gilt als Pionier der Ölforschung im Nahen Osten und ist als Gründer der in Lissabon ansässigen Stiftung Fundação Calouste Gulbenkian bekannt, die das im Jahr 1969 eröffnete Museum Museu Calouste Gulbenkian verwaltet. Gulbenkian war ein großer Liebhaber der bildenden Künste. Dank seines Vermögens konnte er eine unschätzbare Sammlung von Gemälden, Skulpturen und kostbaren kunsthandwerklichen Meisterstücken zusammentragen. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges brachte Gulbenkian seine erstaunliche Kunst- und Buchsammlung zum Schutz in das neutrale Portugal, wo er sich bis zu seinem Lebensende hauptsächlich aufhielt. Hier widmete er sich seiner Sammlung und der Gründung seiner Stiftung, welche heute von seinem Enkel verwaltet wird. Das Stundenbuch aus Poitiers ist eines der schönsten und prächtigsten Meisterwerke der prunkvollen Gulbenkian-Bibliothek.
Buchkunst aus Frankreich
Am Stundenbuch der Sammlung Gulbenkian war eine Gruppe von Malern beteiligt, deren Mitglieder nur mit Notnamen bezeichnet werden können. Trotz offensichtlicher stilistischer Unterschiede in ihren Bildern gehören alle Künstler der gleichen Stilepoche in der Geschichte der französischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts an. Die spezifischen Merkmale ihrer Miniaturkunst sind mit dem Begriff des Jouvenel-Stils zu bezeichnen. Das Stundenbuch entstand im Umfeld eines herausragenden Künstlers, der nach einer Tochter Ludwigs XIV. „Meister der Adelaide von Savoyen“ betitelt wurde. Dieser Künstler ist ebenso unter seinem zweiten Pseudonym als „Meister von Poitiers“ bekannt. Diesen Notnamen verdankt er einem in Poitiers hergestellten Missale, welches einige der schönsten Miniaturdarstellungen des großen Künstlers enthält. Beteiligt waren zudem der Hauptmeister des Gulbenkian-Stundenbuchs „von Walters 222“, der sogenannte Meister des Madrider Stundenbuchs und ein Nachfolger Jean Fouquets aus dem Umfeld des Yale Missales und des Wiener Mamerot. Dabei handelt es sich um einen Künstler, der ursprünglich ein Mitarbeiter in der Werkstatt des Hauptmalers war, allerdings auch eine Zeit lang vom berühmten französischen Meister Jean Fouquet ausgebildet wurde.
Bilderschmuck in sämtlichen Formen und Farben
Die ausgesprochen reiche farbige und goldverzierte Illumination des meisterhaften Werkes macht das Gulbenkian-Stundenbuch zu einem wahrhaft herausragenden Codex dieser Art. Das unfassbar vielfältige Bildprogramm umfasst nicht nur die für Stundenbücher üblichen Themen des Marienzyklus, der Bußpsalmen und des Toten-Offiziums. Darüber hinaus enthält das Werk einen packenden Passionszyklus und eindrucksvolle Bilder zu den Fürbitten der Heiligen. Die Bildfülle wartet mit vielen kleinen, verspielten Darstellungen in den Bordüren auf: alle Textseiten sind mit drei Miniaturen in den Rändern geschmückt, die sich zwischen Geschichten des Alten Testaments und frecher, grotesker Fantasiemalerei bewegen. In einigen Bildern, besonders in den Kreuzigungsszenen ist der Einfluss des berühmten italienischen Malers der Frührenaissance, Fra Angelico, deutlich erkennbar.
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