Buch der Bilder von Pacino de Bonaguida

Buchtitel
Buch der Bilder von Pacino de Bonaguida
1
veröffentlicht: 2023
Bibliotheks-ID:
Zustand:
1000190478938182
Sehr Gut
Genre
Religiöses Werk
Stil
Gotisch
Typ
Faksimile
Autoren
Unbekannt
Jahrhundert
XIII
Land
Italien
Anzahl
40
Jahr
1320
Beschreibung
Pacino di Bonaguidas Buch der Bilder zählt zu den bedeutendsten Werken der italienischen Buchkunst des Trecento. Der florentiner Künstler übertrug die Entwicklungen der Trecento-Malerei in Italien, insbesondere vertreten durch die monumentale Malerei Giottos, in das intimere Medium der Buchmalerei. In leuchtend bunten Miniaturen von großer Eindringlichkeit führt er mit seiner um 1320 entstandenen Bilderhandschrift das Leben Christi vor Augen.
Pacino di Bonaguidas Buch der Bilder
Pacino di Bonaguidas Buch der Bilder zählt zu den bedeutendsten Werken der italienischen Buchkunst des Trecento. Der florentiner Künstler übertrug die Entwicklungen der Trecento-Malerei in Italien, insbesondere vertreten durch die monumentale Malerei Giottos, in das intimere Medium der Buchmalerei. In leuchtend bunten Miniaturen von großer Eindringlichkeit führt er mit seiner um 1320 entstandenen Bilderhandschrift das Leben Christi vor Augen.
Die Macht der Bilder
Als erstes fällt dem Betrachter wohl das intensive Blau des Hintergrundes ins Auge. Diese leuchtende Farbe bestimmt die Miniaturen des Buches durchgehend. Jeweils von einem blau-roten Rahmen umgeben, spielen sich auf dem blauen Grund biblische Szenen ab. Der Reigen von insgesamt 38 ganzseitigen Miniaturen beginnt mit einer Darstellung König Davids mit einer Schriftrolle in der Hand. Darauf folgen 32 Szenen aus dem Leben Christi, von der Verkündigung über Geburt und Kindheit Christi bis zur Passion und schließlich der Himmelfahrt. Die letzten fünf Bildseiten behandeln das Leben des Heiligen Gerardo da Villamagna, einem Kreuzzugsteilnehmer und Franziskanermönch des 13. Jahrhunderts, der als Einsiedler sein Leben beschloss.
Die große Kunst des Trecento in kleinem Format
Die Szenen spielen vor oder in architektonischen Räumen, wobei auch die Perspektive schon erste Anwendung findet, oder in der Natur vor stilisierten Bäumen und grünen Hügeln. Bewundernswert ist die Reduktion der dargestellten Figuren nur auf die am Geschehen beteiligten Personen. Sie sind allesamt in bunte Gewänder mit schönem Faltenwurf gekleidet und zeichnen sich vor allem durch aussagekräftige Gesten aus, die das Geschehen erläutern. Pacino di Bonaguida übertrug demzufolge die Entwicklungen in der Malerei des Trecento in Italien mit all ihren Neuerungen auf die Buchmalerei übertragen. Besonders erwähnenswert ist die erstmalige Verwendung der Perspektive, der neuen räumlichen Bildauffassung des Trecento, in der Buchmalerei. Er schafft es jedoch trotz allem, nicht direkt auf Vorbilder Bezug zu nehmen, sondern eigene Bildideen umzusetzen. Indem er die großen Darstellungen der Tafel- und Wandmalerei in seiner Miniatur-Malerei in mehrere kleine Szenen unterteilt und leichter nachvollziehbar macht, begründet er zugleich eine neue Art der erzählerischen Entwicklung.
Das Werk eines wegweisenden Künstlers
Pacino di Bonaguida fertigte mit seinem Buch der Bilder eine Handschrift ganz ohne Text, die sich nur auf die Aussagekraft der malerischen Darstellung verlässt. Auf 19 Blättern versammelt er eindringliche Darstellungen zum Leben Christi in kräftigen Temperafarben und mit Einsatz von wertvollem Blattgold. Pacino di Bonaguida ist der erste Buchmaler in Florenz, der uns namentlich bekannt ist. Sein Name ist heute vor allem verbunden mit einigen Werken der Buchmalerei, wie dem Buch der Bilder oder dem Lebensbaum in der Florentiner Akademie, aber auch mit dem einzigen Tafelwerk mit seiner Signatur, dem sogenannten Chiarito-Tabernakel aus den 1340er Jahren, der heute im J.Paul Getty Museum in Los Angeles aufbewahrt wird. Die hier behandelte Bilderhandschrift ist wohl um 1320 entstanden und befindet sich heute in der Sammlung der Morgan Library in New York.
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